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E-Rechnungs-Gipfel 2020: Spannende Themen über die E-Rechnung hinaus

Von Gerhard Schmidt

(30.09.2020)

Groß war die Freude der Teilnehmer des E-Rechnungsgipfels 2020 bereits vor Eröffnung der Veranstaltung. War es für viele doch das erste physische Treffen mit Kollegen seit vielen Monaten. Ein Drittel der Teilnehmer zog es vor, den Kongress aus dem Homeoffice zu verfolgen. Die anderen verteilten sich am 21. und 22. September 2020 im Bankettsaal des Düsseldorfer Hiltonhotels auf mit großzügigem Abstand im Raum verteilten Stühlen. Der diesjährige E-Rechnungsgipfel bewies, dass auch in Coronazeiten Vor-Ort-Tagungen möglich sind, wenn die Größe des Raumes, frische Ideen des Veranstalters und disziplinierte Teilnehmer zusammenspielen.

Welche inhaltlichen Impulse gab der diesjährige E-Rechnungsgipfel? Dazu ein Blick zurück auf die Nachlese vor einem Jahr und die damals formulierten Fragen, die sich für den E-Rechnungs-Gipfel 2020 abzeichnen: Können auch alle kleinen öffentlichen Einrichtungen E-Rechnungen empfangen und idealerweise automatisiert verarbeiten? Wie weit sind wir auf dem Weg von der Rechnung zur Beschaffung / Supply Chain? Kommt der Austausch strukturierter Rechnungsdaten endlich auch in der Wirtschaft in die Breite? Welchen Schwung hat die Implementierung der europäischen Rechnungsnorm und ihrer Ausprägungen XRechnung und Zugferd durch die Softwarehersteller bekommen? Werden die steuerlichen Anforderungen an Rechnungen auch bei uns Richtung Clearance verschärft? Erkenntnisse bot der E-Rechnungsgipfel zu allen diesen Fragen, wenn auch nicht alle Antworten hinsichtlich der Dynamik der Entwicklung befriedigen können.

E-Rechnung im größeren Kontext

„Wir werden die Ambitionen bei der fristgerechten Umsetzung des Online-Zugangsgesetztes (OZG) nicht aufgeben.“ betonte in seinem Grußwort Markus Richter, seit 1. Mai Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik (CIO Bund). Bei der E-Rechnung, einem wichtigen Element im OZG-Kontext dürfte dies – zumindest auf Bundesebene – klappen. Denn Richters Leitlinie, die auch seinen „9-Punkte-Plan für ein digitales Deutschland“ prägt, ist die Frage: Was kommt in 12 bis 18 Monaten beim Bürger an?

Mit großen Entwicklungslinien beschäftigte sich unter steuerlichen Gesichtspunkten Roland Ismer, Professor an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg indem er der Frage nachging: (Wann) kommt die flächendeckende Verpflichtung zur E-Rechnung auch in Deutschland? Er sieht das italienische Clearance-Modell als Vorbild auch für uns. Frankreich und Polen orientieren sich ebenfalls in diese Richtung, andere europäische Länder wie Spanien, Portugal, Ungarn und Griechenland setzen auf zeitnahes Reporting an die Finanzverwaltung.

Tax Technology ist ein ganz junges Thema, das es für die Praxis noch zu erschließen gilt. Auf dem Exchange Summit, der internationalen großen Schwester des E-Rechnungsgipfels haben sich 2019 in Wien Teilnehmer gefunden, die sich zu diesem Thema einbringen möchten. Sie haben die Usergroup „TaxVoice - Compliance & Efficiency“ mit entsprechender Linkedin-Gruppe gegründet. Vorgestellt wurde diese Community von Alexander Kollmann und Thomas Bischoff.

Weiterer die E-Rechnung in einem größeren Kontext sehender Aspekt ist die Supply Chain. Über die „Standardbasierte Digitalisierung des öffentlichen Einkaufs- und Beschaffungsprozesses“ in einem Bund-Länder-Kooperationsprojekt informierten Albrecht Schulz und Annette Schmidt.

Status- und Werkstattberichte

Oftmals ist Digitalisierung schlicht handwerkliche Arbeit. Die Konzepte sind erstellt und müssen umgesetzt werden. So waren Status- und Werkstattberichte ein weiterer Schwerpunkt des E-Rechnungsgipfels. Franziska Streichsbier berichtetet über den allgemeinen Stand beim Bund, Andreas Michalewicz bei den Bundesländern. Beate Schulte und Hanna Linden beschäftigten sich mit der  InteroperabilitätsInfrastruktur Peppol. Lars Rölker-Denker gab ein Update zu XRechnung, Cyrille Sautereau zu ZUGFeRD/Factur-X.

Fazit und Ausblick

Quo Vadis E-Rechnung in Deutschland? Dieser Frage ging der die Veranstaltung abschließende Expertentalk nach. Mühsam wird der Weg, insbesondere in der Wirtschaft, vermittelte sich dem Auditorium.

Die E-Rechnung hat sich noch längst nicht durchgesetzt. E-Rechnungsgipfel können daher nach wie vor wichtige Impulsgeber zur digitalen Transformation des Rechnungsaustauschs sein. Der E-Rechnungsgipfel 2021 findet am 21. Und 22. Juni 2021 in München statt. Dort werden wohl die über die E-Rechnung im engeren Sinne hinausgehenden Themen Supply Chain, Clearance oder Tax Technology eine noch gewichtigere Rolle spielen. Vom Bund wir über erste Erfahrungen mit der Verpflichtung der Lieferanten zur E-Rechnung ab November 2020 berichtet werden können. Schön wäre, wenn Konzepte oder gar Lösungen und Erfolge präsentiert werden könnten, wie die E-Rechnung auch im Mittelstand und in kleineren Unternehmen umfassend Verbreitung findet.

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